Die Relevanz von Product Carbon Footprint Reports                                                                              

rethink Innovations GmbH

Ziel des Artikels

In einer zunehmend umweltbewussteren Welt gewinnen Product Carbon Footprint (PCF) Reports an zentraler Bedeutung. Diese Berichte liefern wertvolle Informationen über die Treibhausgasemissionen, die während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts entstehen. Dies gilt gleichermaßen für die Erbringung von Dienstleitungen.
Für Unternehmen sind PCF Reports ein entscheidendes Instrument, um Transparenz über ihren ökologischen Fußabdruck zu schaffen, Nachhaltigkeitsziele zu verfolgen und ihre Umweltverantwortung zu demonstrieren. Gleichzeitig spielen sie eine wichtige Rolle im Entscheidungsprozess für Kunden, die immer stärker auf klimafreundliche Produkte achten. In diesem Artikel wird die Relevanz von Product Carbon Footprint Reports beleuchtet und aufgezeigt, warum diese Berichte Unternehmen zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise verhelfen können.

Definition relevanter Begrifflichkeiten

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Product Carbon Footprint; www.freepik.com

Fachliche Begrifflichkeiten

  • Product Carbon Footprints (CO 2 Fußabdruck für Produkte): Gesamtmenge an Treibhausgas-Emissionen verursacht durch ein Unternehmen, ein Produkt oder eine Dienstleistung.

  • CO2- Bilanz: Gesamtbetrag von Kohlenstoffdioxid-Emissionen, die direkt und indirekt durch Aktivitäten verursacht wird oder während der Lebensstadien eines Produktes entstehen.

  • Lieferkette: Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens und deren Schritte, die zur Herstellung bzw. Erbringung notwendig sind.

Rechtliche Begrifflichkeiten

  • Environmental, Social, Governance (ESG): Nachhaltigkeit in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung

  • Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD): EU-Richtlinie zur einheitlichen Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen, auch ESG Reporting.

  • Lieferkettengesetz: Das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz hat als Ziel den Schutz der Menschenrechte und der Umwelt in globalen Lieferketten zu verbessern.

Was ist ein Product Carbon Footprint (CO 2 Fußabdruck)?

Der PCF misst die Treibhausgasemissionen, die während des gesamten Lebenszyklus eines bestimmten Produkts entstehen, von der Rohstoffgewinnung über die Fertigung bis hin zum Transport, Nutzung und End-of-Life-Phasen wie Recycling oder Entsorgung. Demnach kann die Berechnung oder Untersuchung verschiedene Lebenszyklusphasen umfassen, wie beispielsweise:

  • Cradle-to-gate: Phase der Bereitstellung von Rohstoffen, Materialien bis zur Fertigstellung des Produktes

  • Cradle-to-grave: Betrachtung von der Rohstoffgewinnung über den Transport und der Entsorgung des Produkts

Während der Product Carbon Footprint also speziell die Emissionen eines einzelnen Produkts, einer Produktlinie misst, fokussiert sich der Corporate Carbon Footprint auf die Treibhausgasemissionen des gesamten Unternehmens und all seiner Aktivitäten, die im Rahmen der Geschäftstätigkeit aufkommen.

Vorgehen beim Erstellen des Reports

Der Bericht umfasst eine detaillierte Analyse der CO 2-Emissionen jeder Phase, präsentiert die verwendeten Datenquellen und Berechnungsmethoden, und identifiziert die Ausschläge in den Emissionen. Die folgenden Schritte sind zur Erstellung und Berechnung des CO 2 Fußabdrucks (PCF) zu beachten:

Vorgehen zur Erstellung von PCF Reports

Vorgehen zur Erstellung von PCF Reports

1. Definieren der Untersuchungsgrenzen:

Die Untersuchung wird über die Lebenszyklusphasen und den Scope definiert:

  • Definition der Lebenszyklusphase: Cradle-to-gate oder Cradle-to-grave

  • Betrachtung des Scopes:

    • Scope-1: Emissionen sind direkte Emissionen aus unternehmenseigenen oder kontrollierten Quellen.

    • Scope-2: Emissionen sind indirekte Emissionen aus bspw. eingekauftem Strom.

    • Scope-3: Emissionen sind alle anderen indirekten Emissionen aus Aktivitäten wie Geschäftsreisen, Abfallentsorgung und Lieferkettenbetrieb.

 2. Sammlung und Erfassung von Daten

Zur Berechnung der Emissionen müssen zunächst erst Daten gesammelt und erfasst werden:

  • Primärdaten: Emissionsdaten aus eigenen Energie- und Verbrauchsflüssen (z.b. Stromverbauch des Lieferanten)

  • Sekundärdaten: Informationen von externen Datenbanken, Multiplikatoren

3. Berechnung der Emissionen pro Aktivität der Lieferkette

Mithilfe von Emissionsfaktoren werden Emissionen in CO 2 Äquivalente (CO₂e) umgerechnet, um unterschiedliche Treibhausgase vergleichbar zu machen.

4. Auswertung und Erstellung des Berichts des Produkts

 Zuletzt werden alle Informationen ausgewertet und mit allen Berechnungen zu einem Bericht zusammengefasst.

PCF Reports im rechtlichen Kontext von ESG und LkSG

Für Unternehmen gewinnen Product Carbon Footprint (PCF) Reports im Rahmen von Environmental Social Governance (ESG) und dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) immer mehr an Bedeutung, da sie wichtige Nachhaltigkeitsziele und regulatorische Anforderungen unterstützen.

1. PCF Reports im Kontext von ESG

ESG umfasst drei Hauptbereiche:

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  • Environmental (Umwelt): PCF Reports bieten Unternehmen eine präzise Analyse des CO₂-Fußabdrucks ihrer Produkte. Diese Berichte helfen Unternehmen, Umweltziele zu definieren, ihre Emissionen zu reduzieren und Klimaschutzmaßnahmen zu priorisieren. Eine transparente Berichterstattung über die Produkt-Emissionen ermöglicht es Unternehmen, ihre Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit zu dokumentieren und so das Vertrauen von Investoren, Kunden und anderen Stakeholdern zu stärken, die zunehmend Wert auf nachhaltige Praktiken legen.

  • Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung): Indem Unternehmen ihre Lieferketten besser verstehen und auf Nachhaltigkeit ausrichten, tragen sie auch zur sozialen Verantwortung und zu einer guten Unternehmensführung bei. PCF Reports unterstützen diese Prozesse, indem sie Aufschluss über umweltfreundliche Produktionsmethoden entlang der Wertschöpfungskette geben und dazu beitragen, sozial verantwortliche Entscheidungen zu treffen.

  • Mit der EU-Richtlinie zur Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sind viele Unternehmen verpflichtet, umfangreiche Nachhaltigkeitsinformationen offenzulegen, einschließlich der Umweltauswirkungen ihrer Produkte und Wertschöpfungsketten. Unternehmen, die die CSRD nicht einhalten, riskieren Strafen und Reputationsverluste. PCF Reports bieten eine systematische und messbare Möglichkeit, die Einhaltung dieser Vorgaben sicherzustellen.

2. PCF Reports und das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz verpflichtet Unternehmen, Menschenrechte und Umweltstandards in ihrer globalen Lieferkette zu wahren:

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  • Umweltauswirkungen entlang der Lieferkette: Unternehmen müssen die ökologischen Risiken entlang ihrer gesamten Lieferkette bewerten.

  • Sorgfaltspflichten erfüllen: Das LkSG fordert von Unternehmen, Umweltrisiken systematisch zu überwachen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. PCF Reports bieten die notwendigen Daten, um sicherzustellen, dass Lieferanten nachhaltige Standards einhalten, und helfen bei der Risikobewertung und der Einhaltung von Umweltauflagen

Was ist der Nutzen von PCFs für ein Unternehmen?

Die Erstellung von PCFs bietet Unternehmen vielfältige Vorteile, sowohl in Bezug auf Wettbewerbsvorteile als auch im Hinblick auf die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen (siehe Abschnitt ESG, LkSG und CSRD). Im Folgenden werden einige weitere Vorteile aufgezeigt:

PCF-Reporting

1. Unternehmensvorteile durch PCF Reports

Wettbewerbsvorteile und Markenimage

  • Nachhaltigkeit als Verkaufsargument: Kunden legen zunehmend Wert auf nachhaltige Produkte und sind bereit, für umweltfreundliche Alternativen mehr zu zahlen. Durch die Erstellung von PCF Reports können Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsleistung transparent darstellen und dadurch das Vertrauen der Kunden stärken.

  • Differenzierung im Markt: Unternehmen, die ihre CO 2 Emissionen auf Produktebene offenlegen, können sich als Vorreiter in Sachen Klimaschutz und Klimabilanz positionieren und sich von weniger nachhaltigen Mitbewerbern abheben.

Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerung

  • Identifikation von Einsparpotenzialen: Die Analyse der CO 2 Emissionen entlang des gesamten Produktlebenszyklus ermöglicht es Unternehmen, ineffiziente Prozesse zu identifizieren und zu optimieren. Dies führt häufig zu Kosteneinsparungen, beispielsweise durch den effizienteren Einsatz von Ressourcen oder die Verringerung von Transportkosten.

  • Innovationsförderung: Der Fokus auf die Reduktion von CO2 Emissionen kann Anreize schaffen, neue Technologien und nachhaltigere Produktionsverfahren zu entwickeln. Dies fördert die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens und eröffnet langfristig neue Geschäftsfelder.

Risikomanagement

  • Früherkennung von Risiken in der Lieferkette: PCF Reports ermöglichen es Unternehmen, Umweltauswirkungen entlang der Lieferkette systematisch zu überwachen und frühzeitig zu erkennen, wo Risiken bestehen, beispielsweise durch striktere Emissionsvorgaben oder ökologische Herausforderungen. Dies verbessert die Resilienz und hilft Unternehmen, auf regulatorische Änderungen oder Umweltrisiken proaktiv zu reagieren.

2. Zugang zu grünen Finanzierungen

ESG-Kriterien und nachhaltige Investitionen

  • Immer mehr Investoren orientieren sich an ESG-Kriterien und suchen nach Unternehmen, die eine klare Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen. PCFs Reports bieten einen transparenten Nachweis über die ökologische Verantwortung eines Unternehmens und können somit den Zugang zu grünen Finanzierungsquellen erleichtern. Unternehmen, die nachweisen können, dass sie Maßnahmen zur Reduzierung ihres CO 2 Fußabdrucks ergreifen, haben bessere Chancen, von grünen Anleihen oder nachhaltigen Fonds zu profitieren.

Fazit

PCFs Reports bieten Unternehmen erhebliche Vorteile, indem sie Nachhaltigkeitspotenziale aufzeigen, Wettbewerbsfähigkeit stärken, rechtliche Anforderungen erfüllen und Risiken minimieren. Sie sind nicht nur ein Schlüsselinstrument, um den wachsenden Erwartungen von Konsumenten und Investoren gerecht zu werden, sondern auch notwendig, um regulatorische Vorgaben wie die CSRD und das LkSG zu erfüllen. Unternehmen, die frühzeitig auf transparente CO 2-Berichterstattung setzen, können langfristig von Kosteneinsparungen, Innovationschancen profitieren und einem besseren Zugang zu grünen Finanzierungsquellen.

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Laura Mutke

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